Positionen

Die Lehre an HAW muss Studierende auf eine KI-gestützte Arbeitswelt vorbereiten

11. Januar 2024. Die Relevanz von generativer Künstlicher Intelligenz (KI) wird in den meisten Arbeits- und Lebensbereichen in den nächsten Jahren deutlich steigen. Es ist die Aufgabe von Hochschulen, heute schon die künftigen Fach- und Führungskräfte auf eine komplett neue Arbeitswelt vorzubereiten, in der KI-Werkzeuge allgegenwärtig sind. Zu Recht erwarten Gesellschaft und Wirtschaft von Hochschulen für angewandte Wissenschaften, dass sie fundiertes und realistisches Wissen über Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz bereitstellen, Kompetenzen für den erfolgreichen Einsatz und die Weiterent-wicklung vermitteln und für Fehlverhalten sensibilisieren. Bei der Digitalisierung haben Europa und insbesondere Deutschland den Anschluss längst verloren; umso wichtiger ist, die Überführung der Systeminnovation „Generative Künstliche Intelligenz“ in konkrete Anwendungen jetzt nicht zu versäumen.

Der hlb fordert, allen Hochschulangehörigen den unkomplizierten, ungehinderten Zugang zu neuesten KI-Systemen zu ermöglichen, um so die Chancengleichheit zu sichern. Bei der sich derzeit abzeichnenden Beschränkungen des Zugangs zur neuesten KI-Technik auf Großabnehmer durch entsprechende Lizensierungsmodelle muss die Politik als starker Verhandlungspartner gegenüber den großen Anbietern generativer KI auftreten. Ferner bedarf es eines sicheren Rechtsrahmens für die Nutzung der neuen Technik auf einzelstaatlicher und auf europäischer Ebene.

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Positionspapier: Die Bedeutung der Landessprache in der Lehre

Dezember 2023. Der Hochschullehrerbund hlb begrüßt die seit vielen Jahren anhaltende Öffnung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften für internationalen Austausch. Gerade vor dem Hintergrund eines spürbaren Fachkräftemangels leisten die Hochschulen für angewandte Wissenschaften mit der Integration von ausländischen Studierenden in den hiesigen Arbeitsmarkt einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Dazu gehört auch die Vermittlung von sprachlicher und kultureller Kompetenz. Aktuell ist in vielen nicht anglophonen Ländern ein Trend zur Umstellung der Hochschullehre auf englische Sprache zu beobachten.

Auch an staatlichen deutschen Hochschulen wurden in den letzten Jahren in zunehmender Zahl englischsprachige Studiengänge eingerichtet, teilweise als zusätzliche Studienangebote, teilweise als Ersatz für bisherige deutschsprachige. [...] Die Anglophonisierung der Lehre wird in Deutschland seitens der staatlichen Exekutive systemisch unterstützt z. B. durch Begünstigung von Hochschulen bei der sogenannten „leistungsorientierten Mittelzuweisung“ bei der Forderung nach „Bereitschaft zur Durchführung englischsprachiger Lehrveranstaltungen“ als Berufungsvoraussetzung, Leistungszulagen für englischsprachige Lehrveranstaltungen und negative Bewertung des Festhaltens an der deutschen Sprache. Dabei werden die verfassungsrechtliche Freiheit der Lehre und der gesetzliche Bildungsauftrag der staatlichen Hochschulen berührt, Forschung und Lehre werden einseitig auf die englische Sprache fokussiert.

Der hlb beschreibt in seinem Positionspapier die Problemlage und die Folgen und fordert die Politik auf, Rahmenbedingungen zu setzen, so dass
1.    … an staatlichen deutschen Hochschulen die Lehre in der Landessprache die Regel und englischsprachige Studiengänge auf sachlich zu begründende Ausnahmefälle beschränkt bleiben (wie Erasmus-Programme u. a.).
2.    … die Sprachenpolitik an den Hochschulen im Sinne der akademischen Mehrsprachigkeit erfolgen kann, indem auch fremdsprachige Fachlehrveranstaltungen in die deutschspra-chigen Studiengänge integriert werden.

[...]

 

Offener Brief: Zukunft und Finanzierung des Programms Forschung an Fachhochschulen

21. November 2023. Am 3. November 2023 hat die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz GWK bekannt gegeben, dass der erwartete Beschluss zur Finanzierung des Programmes „Forschung an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften“ vertagt worden ist, wohingegen die Finanzierung weitaus größerer Programmfinanzierungen für andere Wissenschaftsbereiche freigegeben werden konnte. Diese Ungleichbehandlung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften können wir nicht nachvollziehen – zumal die Förderung unseres Hochschultyps derzeit in einem Umbruch begriffen ist:

Ihrem Auftrag, zumindest ein Prozent der Fördermittel für die Hochschulen für angewandte Wissenschaften aufzuwenden, kommt die Deutsche Forschungsgemeinschaft, die sich klar als Förderin der Grundlagenforschung positioniert, nur halbherzig nach: 2022 waren es lediglich 0,55 Prozent. Die „Deutsche Agentur für Transfer und Innovation“, ein Förderinstrument, das ursprünglich für die Hochschulen für angewandte Wissenschaften gedacht war, befindet sich mit dem „DATIPilot“ noch in der Konzeptionsphase. Es zeichnet sich aber ab, dass die Hochschulen für angewandte Wissenschaften trotz völlig unterschiedlicher Voraussetzungen bei den Kapazitäten für die Vorbereitung von Anträgen mit Universitäten um die knappen Fördermittel konkurrieren sollen. Die Programmlinien „Innovationssprints“ (rund 3.000 Anträge) und „Innovationscommunities“ (rund 350 Anträge) sind hoffnungslos überzeichnet. Diese überwältigend hohe Nachfrage zeigt, wie groß der Bedarf für solche Förderungen tatsächlich ist und führt zu verschwindend geringen Bewilligungsquoten.

Empfehlungen zur Fortführung und Weiterentwicklung des Programms „Forschung an Fachhochschulen“

27. Juni 2023. Der Hochschullehrerbund hlb begrüßt die Signale aus der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK), an einer Weiterführung und Weiterentwicklung des Programms „Forschung an Fachhochschulen“ festhalten zu wollen. Neben der derzeit im Aufbau befindlichen „Deutschen Agentur für Transfer und Innovation (DATI)“ wird dieses Programm eine unverzichtbare Stütze der Förderung der Forschung an Hochschulen für angewandte Wissenschaften sein. Dazu spricht Hochschullehrerbund hlb die folgenden Empfehlungen aus.

Wissenschaftsbasierte Lehre und generative KI-Systeme

12. Juni 2023. Das Positionspapier wurde erarbeitet von der Arbeitsgruppe „Digitalisierung der Lehre“ des Hochschullehrerbundes hlb unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Jörn Schlingensiepen, hlb-Vizepräsident, Technische Hochschule Ingolstadt, beschlossen vom Bundespräsidium am 12. Juni 2023.

Große Sprachmodelle (LLM) wie GPT 4.0 und andere Anwendungen der künstlichen Intelligenz (KI) sind heute in der Lage, Texte, Abbildungen und Animationen zu erstellen, die in ihrer äußeren Form von durch Menschen erzeugten Inhalten kaum zu unterscheiden sind. Im Gegensatz zu den bisher dominierenden KI-Modellen zur Analyse und Vorhersage begrenzter Daten spricht man hier von generativer künstlicher Intelligenz (Generative-AI). Mit der Veröffentlichung von ChatGPT wurden diese Systeme einer breiten Öffentlichkeit bekannt und verfügen über Benutzungsschnittstellen, die jeder verwenden kann. KI wurde von einer Innovation, die punktuell eingesetzt wurde, zu einer Systeminnovation. Es ist davon auszugehen, dass diese Systeme heute in verschiedenen Kontexten produktiv an unseren Hochschulen genutzt werden.

Dass in der öffentlichen Debatte zum Teil der Generalverdacht mitschwingt, unsere Studierenden würden dies mit der Absicht des Betrugs tun, verhindert eine sachliche Debatte darüber, wie mit diesen neuen Möglichkeiten umzugehen ist. Diese Debatte ist aber aufgrund der zu erwartenden gesellschaftlichen Umwälzungen dringend nötig.

Konzept des hlb für die Ausgestaltung der Deutschen Agentur für Transfer und Innovation

27. April 2022. Die DATI fördert Forschung und Innovation in den angewandten Wissenschaften sowie den Transfer in die praktische Anwendung für Gesellschaft und Wirtschaft. Dabei nimmt sie die volle Bandbreite möglicher Innovationen in den Blick, darunter besonders wirtschaftliche, technologische, ökologische, soziale und digitale Innovationen. Hochschulen für  angewandte Wissenschaften sind für diese Aufgabe aufgrund des spezifischen Erfahrungshintergrunds ihrer Professorinnen und Professoren die richtigen Partnerinnen: Ihre Professorinnen und Professoren verfügen anders als ihre Kolleginnen und Kollegen an Universitäten über eine Doppelqualifikation sowohl in der Wissenschaft als auch in der beruflichen Praxis außerhalb der Hochschule.

Sie nehmen daher eine Schlüsselfunktion für das Innovationssystem ein. Die Verbindung von profunder wissenschaftlicher Expertise und einem breiten Erfahrungswissen aus der Berufspraxis ist nicht nur die Grundlage für die Entwicklung von Lösungen für aktuelle Fragen oder Herausforderungen, sondern auch eine Perspektive, aus der heraus bisher noch nicht entdeckte Problemzusammenhänge bei Transformationsprozessen erkannt, verstanden und gelöst werden.

hlb legt Eckpunktepapier zur Gründung der „Deutschen Agentur für Transfer und Innovation“ DATI vor

Bonn, 11. Februar 2022. Die Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) werden ihre gesetzlich verankerten Aufgabe der angewandten Forschung aufgrund der Doppelqualifikation ihrer Professorinnen und Professoren in Wissenschaft und Praxis in besonderem Maße gerecht. Zur Weiterentwicklung dieser besonderen Funktion im deutschen Wissenschaftssystem fordert der Hochschullehrerbund hlb schon seit 2018 die Gründung einer eigenen Förderagentur für angewandte Forschung und Transfer und begrüßt daher die Pläne der neuen Bundesregierung für eine „Deutsche Agentur für Transfer und Innovation“ (DATI).

Der Hochschullehrerbund hlb legt in seinem Eckpunktepapier erste Ideen für die Konzeption und Ausgestaltung der DATI vor. Aus Sicht des Hochschullehrerbunds hlb ist es erforderlich, die DATI mit einem finanziellen Volumen auszustatten, dass die Gleichberechtigung der anwendungsbezogenen Forschung mit der Grundlagenforschung ausdrückt. Um ihr volles Potenzial zu entfalten, soll die DATI unter Verwendung eines weiten Innovationsbegriffs in die Regionen hineinwirken, wo Hochschulen für angewandte Wissenschaften eng mit mittelständischen Partnern oder Startups zusammenwirken.

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hlb begrüßt die Ansätze der Sondierungsparteien für Bildung und Wissenschaft

Bonn, 22. Oktober 2021. Der Hochschullehrerbund hlb begrüßt die in dem Sondierungspapier zur Vorbereitung einer Ampel-Koalition auf Bundesebene zusammengetragenen Leitideen für den Bereich Bildung, Wissenschaft, Hochschule und Innovation. Mit dem unten stehenden Offenen Brief an die Sondierungsparteien einer neuen Regierungskoalition wendet er sich an die Unterhändlerinnen und Unterhändler der anstehenden Koalitionsgespräche.

Der Hochschullehrerbund hlb fordert die Sondierungsparteien dazu auf, mit den Koalitionsverhandlungen konkrete Forschungsförderprogramme für die Hochschulen für angewandte Wissenschaften zu beschließen, weitreichende Maßnahmen einzuleiten, die die Hochschulen für angewandte Wissenschaften in ihrer Rolle als regionale Innovations- und Transformationsakteure weiter stärken, sowie den Weg für die Gründung einer Innovationsagentur für angewandte Forschung und Innovation endlich frei zu machen.

Positionspapier: Erfolg braucht Hochschulen für angewandte Wissenschaften

Das Innovationspotenzial von Hochschulen für angewandte Wissenschaften für Wertschöpfung, Zukunftssicherung und Gesellschaftsgestaltung hat die Politik erkannt und ihnen immer mehr Kompetenzen und Aufgaben übertragen, insbesondere in der Forschung. Angesichts der Komplexität und Vielfalt der bevorstehenden Transformationsprozesse kommt es nun darauf an, Forschung, Entwicklung, Anwendung und Praxis noch stärker zusammenzudenken und den Hochschullehrerinnen und Hochschullehrern neben der Lehre mehr Raum für die Entfaltung dieser Potenziale einzuräumen.

Positionspapier: Voraussetzungen einer digitalen Lehre an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften

5. Februar 2021. Der Hochschullehrerbund hlb als Vertretung der Professorinnen und Professoren an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften begrüßt grundsätzlich die verschiedenen Initiativen der Digitalisierung an den Hochschulen. Da unsere Studierenden sehr heterogene Voraussetzungen mitbringen, können digitale Lehrangebote eine wertvolle Ergänzung zu den bewährten Lehrmethoden sein.

Das Positionspapier wurde von der gleichnamigen Arbeitsgruppe des Hochschullehrerbunds hlb unter Leitung von Prof. Dr. Franz-Xaver Boos, hlb-Vizepräsident (2019-2021), Hochschule Hof, erarbeitet und vom Bundespräsidium des Hochschullehrerbunds am 5. Februar 2021 beschlossen .

Profil erhalten - Durchlässigkeit fördern

Januar 2019. Position des Hochschullehrerbundes Landesverband Berlin zur Modernisierung des Berliner Hochschulgesetzes. Vorgelegt zur 2. Veranstaltung am 22. Januar 2019 – Themen­bereich Personal – Frage­block Personalentwicklung c:  Wie soll die Promotion gesetzlich ausgestaltet werden.

Positionspapier des hlb zur Gründung einer Deutschen Transfer-Gemeinschaft

Dezember 2018. Um das enorme Potenzial für angewandte Forschung der deutschen HAW in vollem Umfang für wohlstandswirksame Innovationen in Wirtschaft und Verwaltung zu erschließen, muss die bestehende Förderlücke geschlossen werden.

Dies kann sinnvollerweise nur durch die vorgeschlagene DTG erfolgen, die ihren Fokus im Gegensatz zur DFG im Bereich der Förderung innovationsorientierter Forschung für Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung hat. Sie muss ebenso wie die DFG vom Bund finanziert werden.

Potenzial der Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erschließen - Eine Initiative des hlbRP

Oktober 2015. Will Deutschland seinen Platz als eine der führenden Wirtschafts- und Wissenschaftsnationen und damit sein Wohlstandsniveau im globalen Wettbewerb halten, dann müssen bisher noch ungenutzte Potenziale erschlossen werden.

Ein vielversprechendes und bisher noch viel zu wenig genutztes Potenzial stellen die Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen dar.

Hochschullehrerbund hlb fordert die Beteiligung der Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen für angewandte Wissenschaften an der Exzellenzinitiative 2017

26. Oktober 2015. Aus Anlass der Diskussionen über die Ausgestaltung der Exzellenzinitiative ab 2017 kritisiert hlb-Präsident Nicolai Müller-Bromley Stimmen, die den Hochschulen für angewandte Wissenschaften/Fachhochschulen die Beteiligung durch eigene Anträge oder die Führerschaft in Verbünden verweigern wollen. 

Fachhochschulen waren bisher bei der Exzellenzinitiative nicht antragsberechtigt und damit von der weitreichendsten wissenschaftspolitischen Weichenstellung der vergangenen 40 Jahre ausgeschlossen. In der neuen Phase der Exzellenzinitiative müssen auch Hochschulen für angewandte Wissenschaften antragsberechtigt sein, fordert Müller-Bromley.